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BARLACHS SCHWEBENDER GOTTVATER

Intervention im öffentlichen Raum
An dem Ort wo einst knapp 17000 Werke der Entarteten Kunst zwischengelagert wurden hängt seit Montag, 05. Oktober 2009 ein Banner welches auf die Geschichte des Ortes aufmerksam macht.

Depot berlin - Entartete Kunst

DEPOT BERLIN präsentiert:
BARLACHS
SCHWEBENDER GOTTVATER

In den Hauptrollen: Theodor Fischer und Adolf Ziegler

Ein Stück in 16558 Bildern. Akt 1 – Propaganda, Akt 2 – Der Kunstraub, Akt 3 – Die Ausstellung, Akt 4 – Die Verwertung
In den weiteren Hauptrollen: Joseph Goebbels als Reichsminister, Adolf Ziegler als Kunstsachverständiger und Hans Schweitzer als Beauftragter für künstlerische Formgebung.

Veranstaltungsort:
Victoria Speicher Block 1 – Köpenicker Str.24a
Termine: täglich 30.06.1937 – 20.06.1939

Zum Hintergrund:
Das Spreeufer am ehemaligen Grenzverlauf zwischen den Bezirken Kreuzberg und Friedrichshain ist in aller Munde. Unter dem Label Mediaspree wird es seit Mitte der 90er Jahren vermarktet. Für die Flächen in bester Lage der Stadt wurden und werden Großinvestoren gesucht. Gleichzeitig regt sich seit mehreren Jahren auch Protest gegen die Umstrukturierung, die vor allem durch die Bürgerinitiative Mediaspree versenken präsent ist. Diese fordert insbesondere einen öffentlich zugänglichen Bereich am Ufer mit einer Mindestbreite von 50 Metern .

Den meisten ist das Gebiet geschichtlich durch die sichtbaren Reste der Mauer als ehemaliger Grenzverlauf ein Begriff. Das allerdings auch in den 30er Jahren hier leider ein Teil deutscher Geschichte sein Platz hatte ist weithin unbekannt und findet auch in den derzeitigen Neu-Planungen keine Beachtung.
Als Teil der Politik und dem Selbstverständnis von Adolf Hitler und den NS Regierung gehörte auch eine Deutungshoheit was Kunst ist. Und insbesondere was nicht dem würdig ist. Aus letzterem entstand der Begriff der ‘Entarteten Kunst’.
Mehrere Tausend Kunstwerke wurden von den Nationalsozialisten beschlagnahmt, in einer Ausstellung zur Schau gestellt und größtenteils vernichtet.
Hier vor Ort diente der Victoria Speicher Block 1 an der Köpenicker Straße 24a für zwei Jahre als Zwischenlager der Werke. Die Arbeiten wurden je nach weiterer Verwertung mit einem Buchstaben markiert. Die Mehrheit erhielten ein X für Vernichtung. Werke mit hohem Wert erhielten ein V für Verkauf da man sich Devisen auf diese Weise versprach. Für Kunstwerke, die dem Anschauungsbild Nationalsozialisten entsprach, die sich im Ausland befanden hat man ein Tauschpool gebildet. Hierfür stand der Buchstabe T für Tausch. Für einige wenige blieb der Buchstabe K für Rückgabe an die Besitzer bzw. Künstler.

Der Titel:
Barlachs Schwebender Gottvater

Ernst Barlach war ein deutscher Bildhauer. Mehr als 400 seiner Werke wurden als ‘Entartete Kunst’ deklariert. Ab 1937 wurde ihm ein Ausstellungsverbot auferlegt.
Eines seiner Werke ist die Plastik ‘Schwebender Gottvater’ aus dem Jahre 1922. Es existiert ein Foto von der Versteigerung der Plastik in Luzern (Schweiz). Auktionator war Theodor Fischer.

Der Ort:
Victoria Speicher Block 1, Köpenicker Str.24a, 10997 Berlin (Google Maps)
Ein altes Packhaus was nicht mehr existiert. Es stand als Quergebäude neben dem noch bestehenden.

Die Personen:
Theodor Fischer, Galerist und Kunsthändler, versteigerte u.a. bei einer Auktion 125 hochpreisige Gemälde und Plastiken die als Entartete Kunst eingestuft waren.
Adolf Ziegler war Präsident der Reichskammer der Bildenden Künste. In dieser Funktion u.a. für das Ausstellungsverbot von E. Barlach verantwortlich.
Joseph Goebbels, Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda. Initiator der Ausstellung ‘Entartete Kunst’
Hans Schweitzer, Reichsbeauftragter für künstlerische Formgebung. Maßgeblich beteiligt an der Konfiszierung vieler Werke

Depot Berlin - Banner Entartete Kunst

Eine größere Ansicht des Banner-Entwurfes bzw. ein paar Fotos von dem Banner vor Ort am Spreeufer sind in der Fotogalerie Depot online. Update: Fotogalerie nun auch mit der Dokumentation der Aufhängung.

Mit der Aufhängung des Banners ‘Schwebender Gottvater’ soll die Geschichte des Ortes öffentlich werden. Gleichzeitig soll dies auch der Anstoß sein für einen offiziellen Antrag für ein Denkmal an diesem Ort.

Berlin, 05. Oktober 2009
Uli Schuster und Freunde der Stadt – Die Agentur für zeitgenössische Stadtforschung

Filmfestival Aarau – Schweiz

Mein Film The central perspective for a blind läuft als Beitrag im Wettbewerb des Filmfestivals in Aarau.

one minute
international film & video festival aarau, switzerland
21. – 23. august 2009

The central perspective for a blind
Uli Schuster | D 2007 | 60
Grenze zwischen sichtbaren und der reinen Vorstellung von Räumen. Der gesprochene Text ist eine Folge von Einzel-Bildern, die in ihrer Abfolge im Kopf zu einem Film werden.

Zu sehen ist der Film auf dem Festival in der Kategorie: Kunst- und Experimentalfilm, im Blog: Wettbewerb 2.5
Samstag, 22. August, 21.30 Uhr
Sonntag, 23. August 14 Uhr
Ort: Kino Freier Film

Infos zum Festival, das Programm und der Festivalkatalog stehen auf der Festival-Webseite bereit: https://www.oneminute.ch

Eduardo Chillida

Als 19 jähriger war er der Torwart des spanischen Fussballclubs Real Sociedad San Sebastian. Eine Verletzung beendete jedoch seine Karriere frühzeitig. Zugleich war das der Beginn seines Werdegangs als Bildhauer. Die Skulpturren von Eduardo Chillida sind weltweit in den Museen des 20 Jahrhunderts zu sehen. Insbesondere jedoch auch im öffentlichen Raum für die sie auch bedacht sind. Seine berühmteste Skulpturen-Gruppe steht an der Küste seiner Heimatstadt San Sebastian (Donostia).

Skulptur von Eduardo Chillida in San Sebastian

20km außerhalb von San Sebastian hat er sein eigenes Museum (Museo Chillida Leku) aufgebaut. Er ließ einen alten baskischen Bauernhof aus dem 16. Jahrhundert zu einem Ausstellungsraum behutsam umbauen. Ergänzt wird dieser Bau durch einen riesigen Freiluftpark in dem der Großteil seiner Skulpturen zu Hause ist.

Eine Fotoserie dokumentiert seine Werke im Museo Chillida Leku und an der Küste von San Sebastian.

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