Posts tagged “Nationalsozialismus”.

Fussball, Fussball über Alles.

Wer z.Zt. in Berlin zum ‚Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma‘ gehen möchte hat Pech. Seit heute Morgen, Sa, 1. Juli ist der Zugang komplett abgesperrt. Die Fanmeile, die in den letzten Wochen tagsüber offen war, ist jetzt aus Sicherheitsgründen großräumig abgeschlossen worden. Damit ist jeglicher Zugang zum Denkmal versperrt.
Ich arbeite als Tourguide und habe auch heute Gäste aus dem In- und Ausland auf eine Tour zum Thema des Nationalsozialismus geführt. Eigentlich sind die beiden Denkmäler für die Sinti und Roma als auch das für die ermordeten Juden wunderbare Beispiele für die Aufarbeitung und des Respektes gegenüber den Opfern. Allerdings musste ich heute den Gästen sagen das z.Zt. Fussball in Berlin und Deutschland wichtiger ist.
Der öffentliche Zugang zu diesen Orten ein wesentlicher Bestandteil. Leider hat dieser Umgang mit Gedenkorten in Berlin ja schon Tradition. Da ja auch die Fashion Week jahrelang auf dem Bebelplatz auf dem Ort der Bücherverbrennung ihren Laufsteg installierte. Diese historischen Gedenkorte sind kein Spielball von Events. Bei der Einweihung der Gedenkorte und den Jahrestagen wird gerne auf allen politischen Ebenen die Wichtigkeit dieser Orte als Teil der Gesellschaft unterstrichen.

Bleibt zu erwähnen, das ich selber ein begeisterter Fussballfan bin. Und auch wie bei den letzte Turnieren einige Spiele beim Public Viewing verfolge. Allerdings aus vielerlei Gründen nicht vor dem Brandenburger Tor.

Hiermit Bitte ich die Stadt, die Politik und auch jeden Fussball Fan sich dafür einzusetzen das diese wichtigen Gedenkorte jederzeit öffentlich zugänglich sind.

Gurlitt öffnet den Blick nach Berlin-Kreuzberg

Mit dem Kunstfund in München und der damit verbundenen Abwicklung der aussortierten Entarteten Kunst im 3. Reich kommt auch der der Berliner Stadtraum wieder in den Fokus. Neben den Fotos der eigentlichen Werke wird immer wieder das Foto gezeigt wie Adolf Hitler in Berlin die Werke begutachtet.

„…Besuchs des Zentrallagers für “entartete Kunst” im Viktoria-Speicher der Berliner Hafen- und Lagerhaus A.G. in der Köpenicker Straße 24a in Kreuzberg…“ (siehe Zeit-Online)

Ein Ort der in den letzten Jahren unter dem Marketing Konzept ‚Mediaspree’ zu neuem Glanz vermarktet werden sollte. Ein Ort der aber auch der für den alten Grenzverlauf mitten in Berlin steht und für die temporäre Lagerung von ca. 17000 Kunstwerken, von denen ein Großteil kurze Zeit später vernichtet wurde.

Mit dem Projekt BARLACHS SCHWEBENDER GOTTVATER habe ich im Jahr 2009 für sechs Monate vor Ort auf die Geschehnisse im ehem. Viktoria-Speicher in Berlin-Kreuzberg aufmerksam gemacht. Sichtbar am Ufer, präsent für den Tourismus, Investoren und von der Strandbar gegenüber. Nun ist der Ort wieder in seinen Dornröschenschlaf versunken – schade. Eine Dokumentation ist hier online einsehbar.

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